Piezo-Chirurgie
Die Piezo-Chirurgie bietet eine schonende Knochenbearbeitung per Ultraschall, im Gegensatz zu klassischen Verfahren mit Hammer und Meißel oder Bohrern. Dies ermöglicht ein extrem präzises Schneiden von Knochen mit nur 0,4 mm breiten Schnittlinien. So gibt es kein unkontrolliertes Absplittern von Knochenfragmenten.
Zudem wird die Gefahr von Weichgewebeschäden minimiert, das umliegende Gewebe bleibt unverletzt. Dadurch profitieren unsere Patienten von weniger Blutungen, geringerer Schwellung und weniger Schmerzen (Rhinoplastiken sind aber sowieso wenig schmerzhaft).
Die eingesetzten Ultraschallschwingungen vermindern die Anzahl von Entzündungszellen und ermöglichen einen schnelleren Heilungsverlauf. Der Gips kann früher entfernt werden, da Knochenteile früher fest sind. Postoperative Komplikationen sind weitgehend reduziert.
Die schonende Methode ist auch im Naseninneren oder Gehörgang anwendbar, z. B. bei knöchernen Septumleisten, knöchernen verengten Nebenhöhleneingängen und Gehörgangsexostosen.
Zum Hintergrund des Verfahrens
Piezokristalle erzeugen feinste Schwingungen, die über einen Handgriff auf kleine, feine Sägen, Feilen und Bohrspitzen übertragen werden. Die Schwingungen sind so fein, dass sie nur auf harte Materialien wie Knochen einwirken. Weiches Gewebe wird aufgrund der Flexibilität dadurch nicht beeinflusst, es wird allenfalls etwas warm.
Nachteile bei Meißeln bzw. Bohrern
Herkömmliche Verfahren, wie Meißeln bzw. Bohrern, können zu einer unkontrollierten Entstehung von Splittern führen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass die dem Knochen anliegende Knochenhaut und das Weichteilgewebe sowie Blutgefäße beschädigt werden. Ferner kommt es zu einer starken Krafteinwirkung beim Hämmern. So kann es zu Erschütterungen des Kopfes beim Aufschlagen des Hammers auf den Meißel kommen.