Rhinoplastik (Nasenkorrektur)
Operationen zur Korrektur der äußeren Nasenform werden als Rhinoplastiken bezeichnet. Meistens sind es unvorteilhafte Nasenhöcker, die zu einer Unzufriedenheit mit dem Erscheinungsbild der Nase führen und eine Rhinoplastik erforderlich machen. Es gibt aber auch Formstörungen der äußeren Nase, welche zu einer Funktionsstörung, insbesondere zu einer Nasenatmungsbehinderung, führen können. Man unterscheidet also ästhetische und funktionelle Rhinoplastiken. Formstörungen können angeboren oder, zum Beispiel nach einer Verletzung, erworben sein.
Bei der Operation werden die knöchernen und knorpeligen Stützstrukturen verändert, welche der Nase ihre Form geben. Sind die Formstörungen so ausgeprägt, dass sie auch die Nasenatmung beeinträchtigen, dann geht der Eingriff über eine rein ästhetisch-kosmetische Operation hinaus. Man spricht dann von einer funktionellen Septorhinoplastik, wenn neben der äußeren Form auch die innere Anatomie der Nase (zum Beispiel die Nasenscheidewand) korrigiert wird. Grundsätzlich kann eine Rhinoplastik auch mit einem Eingriff an den Nebenhöhlen kombiniert werden.
Die Rhinoplastik erfolgt bei Formstörungen
- des knöchern-knorpeligen Nasenrückens: Höckernase, Sattelnase, Schiefnase, Langnase oder Breitnase
- der rein knorpeligen Nasenspitze: plumpe Nasenspitze, hängende Nasenspitze
- und bei deren Kombinationen.
Befundung und Analyse
Das Aussehen bzw. die Form der Nase wird zum einen durch das knorpelige und knöcherne Stützgerüst und zum anderen durch den bedeckenden Hautmantel bestimmt.
Das Stützgerüst kann man von oben nach unten in 3 Zonen einteilen. Das obere Drittel wird durch das knöcherne Nasenbein bestimmt, das mittlere durch den knorpeligen Nasenrücken und das untere Drittel durch die Flügelknorpel, welche die Naseneingänge formen. Die Nasenscheidewand übernimmt im Inneren der Nase die Funktion der zentralen Stützsäule und bestimmt entscheidend über das seitliche Profil. Eine stabile und korrekt positionierte Nasenscheidewand ist eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Rhinoplastik.
Die Beschaffenheit und insbesondere die Dicke der Haut haben großen Einfluss auf das Ergebnis einer Rhinoplastik. So kann zum Beispiel ein dünnerer Hautmantel Unebenheiten des Stützgerüstes weniger gut kaschieren als ein entsprechend dickerer. Ein sehr dicker Hautmantel wiederum kann verhindern, dass beispielsweise an der Nasenspitze eine Definitionsverbesserung bei optimaler Form der Flügelknorpel nicht zur Geltung kommt. Daher ist es auch wichtig, den Befund des Hautmantels in die Planung einzubeziehen.

Planung
In einem Beratungsgespräch können Sie Ihre Wünsche mit Herrn Dr. Ockermann besprechen. Ziel ist es, ein harmonisches Ergebnis zu erreichen, das Ihnen gefällt – mit dem Blick auf das chirurgisch Vertretbare und Machbare. Dafür nehmen wir eine Fotodokumentation der Nase aus verschiedenen Perspektiven vor. Danach fertigen wir mit Ihnen zusammen eine Computersimulation Ihres Nasenprofils an. Anhand dieser klären wir Sie über die Möglichkeiten, Grenzen und Risiken des Eingriffs auf. Gleichzeitig erstellen wir einen Operationsplan und erklären Ihnen die einzelnen Operationsschritte.
OP-Planung mit 3D-Simmulation
Mit einer speziellen Kamera erstellten Fotos fertigen wir am Computer ein 3D-Modell Ihres Gesichtes an. Anhand dieses Modells können wir das neue Aussehen der Nase planen und Ihre Wünsche direkt in die Planung mit einbeziehen. Damit sie uns Ihre Wünsche leichter vermitteln können, ist es hilfreich, wenn Sie uns Beispielfotos Ihrer Wunschnase zeigen. Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung können wir gut abschätzen, was möglich ist und wo die Erwartungen weniger realistisch sind. Am Ende müssen wir aber auch immer eine gute Funktion der Nase erreichen.

Nicht-Chirurgische Verfahren
Hyaluronsäure kann, als sogenannter Filler, durch Injektion verwendet werden, um die Unterhautgewebeschicht aufzupolstern. Hyaluroninjektionen werden häufig dazu verwendet, um zum Beispiel Lippen mehr Volumen zu geben oder um Hautfalten zu beseitigen. Sie kann an der Nase aber auch, als nicht-chirurgisches Verfahren, zur Korrektur kleinerer Formstörungen verwendet werden. So kann damit auch ein kleinerer Höcker durch Unterspritzung der Haut des Nasenrückens ober- und unterhalb des Höckers kaschiert und das seitliche Nasenprofil verbessert werden. Jedoch hat dieses Verfahren seine Grenzen und, der Effekt hält auch nur eine bestimmte Zeit lang an. Bei übermäßiger Unterspritzung fühlt sich der korrigierte Bereich instabil und weich an. Insbesondere bei Injektionen im Bereich der Glabella, dem Übergangsbereich von der Stirn zur oberen Nase, kommt es häufig zu unerwünschten Verbreiterungen des oberen Nasenansatzes.
Hyaluron wird nach ca. 1 Jahr wieder abgebaut, bei Bedarf ist es möglich, durch Injektion von Hyaluronidase den Abbauprozess zu beschleunigen.
Chirurgische Zugänge, offen oder geschlossen
Bei den Rhinoplastiken unterscheiden wir die geschlossene und die offene Technik. Bei der geschlossenen Technik wird von einem kleinen Hautschnitt im Inneren der Nase aus das Zielgebiet zur Bearbeitung zugänglich gemacht. Dieser eignet sich zum Beispiel bei einfachen Korrekturen am Nasenbein. Bei komplexeren Arbeiten am knorpeligen Nasenrücken bevorzugen wir den offenen Zugang. Diese Technik bietet viele Vorteile, besonders bei komplexeren Eingriffen, da die Veränderungen wesentlich präziser vorgenommen werden können. Die Schnittführung verläuft zum größten Teil unsichtbar entlang der Flügelknorpel, im Inneren der Nase und im äußeren Bereich des Nasenstegs. Dieser Teil verheilt durch seine W-förmige Schnittführung praktisch unsichtbar.
Piezochirurgie
Bei Korrekturen der knöchernen Nasenteile hat sich in den letzten Jahren das piezochirurgische Verfahren etabliert. Dabei handelt es sich um ein motorbetriebenes Werkzeug, welches feinste Schwingungen im Mikrometerbereich auf kleine Feilen und Mikrosägen überträgt und eine äußerst präzise und schonende Knochenbearbeitung ermöglicht. Dieses Verfahren hat die früher üblicherweise verwendeten Instrumente wie Hammer & Meißel bei der Knochenbearbeitung abgelöst. Eine unkontrollierte Knochensplitterung, wie sie beim Meißeln schnell entstehen kann, tritt nicht auf. Darüber hinaus ist die Piezomethode im Vergleich zu der alten Methode wesentlich schonender zu dem an den Knochen angrenzenden Weichteilgewebe, welches von den feinen Schwingungen überhaupt nicht berührt wird. Darüber hinaus haben die feinen Schwingungen gleichzeitig auch eine blutstillende Wirkung. Dadurch kommt es nach der Operation kaum zu Schwellungen, Blutergüssen oder Schmerzen, und der Heilungsverlauf wird verkürzt.
Wir verwenden das Piezochirurgiegerät der Firma Mectron.
Ablauf der Operation
Die Rhinoplastik erfolgt in den meisten Fällen stationär in Vollnarkose und dauert je nach Aufwand bis zu 2 Stunden. Kleinere Korrekturen gehen schneller und können unter Umständen auch in Lokalanästhesie durchgeführt werden. Kombinierte Eingriffe, zum Beispiel bei Mitbehandlung der Nebenhöhlen, können auch länger dauern.

Narkose und Krankenhausaufenthalt
Die Operation führen wir in aller Regel in Vollnarkose durch. Die Narkose wird durch erfahrene Anästhesisten der Klinik am Park durchgeführt. Kleinere Eingriffe können auch unter lokaler Betäubung durchgeführt werden.
Je nach Aufwand können Rhinoplastiken ambulant oder mit einem kurzen stationären Aufenthalt durchgeführt werden. Bei den Vorgesprächen werden wir gemeinsam mit Ihnen festlegen, ob der Eingriff ambulant oder stationär erfolgen wird.

Gips, Splints und Tamponade
Damit die neu geformten Teile des Stützgerüstes fest und stabil einheilen können, müssen sie für eine gewisse Zeit fixiert werden. Im Naseninneren stützen dünne Silikonplättchen, die sogenannten Splints, für 5-7 Tage die Nasenscheidewand und verhindern die Entstehung eines Septumhämatoms. Die noch beweglichen Teile des Nasenbeins werden durch einen Tapeverband und einen leichten Kunststoffgips in Form erhalten. Nach 10-14 Tagen ist die Nase fest und stabil, und der Gips kann entfernt werden. Bei erhöhtem Blutungsrisiko oder bei Eingriffen im Naseninneren ist eine Tamponade für eine Nacht ein sicherer Schutz vor Blutungen. In vielen Fällen kann jedoch auf eine Tamponade verzichtet werden.

Nach der Operation
Nach der Rhinoplastik kann es zu Schwellungen und Blutergüssen kommen, welche in der Regel aber nicht als schmerzhaft wahrgenommen werden. Um die Schwellung gering zu halten, sollten Sie die Nase in den ersten 48 Stunden kühlen. Während und nach dem Klinikaufenthalt wird die Abheilung regelmäßig kontrolliert und die Nase gesäubert. Der erste Gipswechsel und das Entfernen der Fäden erfolgen eine Woche nach der Rhinoplastik. Meistens wird dann noch einmal ein kleinerer Nasengips für eine weitere Woche angebracht. Im weiteren Verlauf fertigen wir Fotos an. Je nach Ausmaß des Eingriffs kann es mehrere Monate dauern, bis die Nase ihre endgültige Form angenommen hat.

Kühlung
Damit es nach der Operation nicht zu unerwünschten Schwellungen und Blutergüssen kommt, sollte in den ersten 48 Stunden das OP-Gebiet um die Nase herum intensiv gekühlt werden. Dazu verwenden wir spezielles ein Kühlgerät, welches kontinuierlich über eine Gesichtsmanschette auf eine definierte Temperatur kühlt. Dadurch wird das Schmerzniveau weiter gesenkt und die Heilung beschleunigt. Eine weitere medikamentöse Schmerztherapie ist meistens nicht erforderlich.

Nachsorge
Während und nach dem Klinikaufenthalt wird die Abheilung regelmäßig kontrolliert und die Nase regelmäßig gesäubert. Der erste Gipswechsel und das Entfernen der Fäden erfolgen eine Woche nach der Rhinoplastik. Meistens wird dann noch einmal ein kleinerer Nasengips für eine weitere Woche angebracht. Im weiteren Verlauf fertigen wir Fotos an. Je nach Ausmaß des Eingriffs kann es mehrere Monate dauern, bis die Nase ihre endgültige Form angenommen hat.
Im Einzelfall kann ein Tapeverband, der für eine längere Zeit nachts getragen wird, sinnvoll sein. Sollte dies in Ihrem Fall erforderlich sein, dann werden wir Sie darüber informieren.
Risiken
Neben den allgemeinen OP-Risiken (Blutung, Infektion, Thrombose, Embolien) kann es in seltenen Fällen zu speziellen Komplikationen wie Verwachsungen, Lochbildung in der Nasenscheidewand, Taubheitsgefühlen im Bereich der Schneidezähne oder unbefriedigenden kosmetischen Ergebnissen kommen.
In sehr seltenen Fällen kann es sein, dass eine nochmalige Operation nötig wird.
Kosten
Grundsätzlich übernehmen die Krankenkassen keine Kosten für kosmetische Eingriffe. Je nach Befund, insbesondere beim Vorliegen funktioneller Störungen oder anderen krankheitsbedingten Zuständen, kann ein Teil der Behandlung über die Krankenversicherung übernommen werden. Welche Möglichkeit bei Ihnen besteht, klären wir bei den Vorgesprächen. Die Kosten für eine Rhinoplastik liegen je nach Aufwand in der Regel zwischen 2000 und 3500 €. Anhand der OP-Planung erhalten sie einen verbindlichen Kostenvoranschlag.